Die Reise:

 

 


Tag 1 - Die Anreise von Köln nach New Jersey

4:22 - Mein ICE fährt am Kölner Hauptbahnhof ab. Das Aufstehen war natürlich nicht ganz so angenehm, aber mit Blick auf die kommende Reise macht man das ja gerne.

5:30 - Nach einer guten Stunde haben wir die 200km nach Frankfurt geschafft. Wohin ich muss, hatte ich zuvor schon auf der Flughafen-Webseite nachgeschaut, sodass ich direkt und ohne Suchen zum richtigen Schalter gehen kann. Hier heißt es zunächst eine Dreiviertelstunde bis zur Öffnung warten, bevor ich meinen Koffer gegen eine Bording-Karte tausche und zur Sicherheitskontrolle weitergehen kann. Auffällig ist, dass man schon beim Koffer aufgeben (und später noch ein paar Mal) nach Zweck des Fluges in die USA und danach, ob Koffer und Inhalt einem selbst gehören, gefragt wird.

7:00 - Ich bin "sauber" und darf noch ein bisschen durch den gesicherten Bereich laufen, Boarding ist erst um 8:00. Pünktlich um 7:50 werden vorm Schalter Schilder nach Sitzgruppen aufgestellt und die Leute können sich einreihen. Um 8:10 sitze ich bereits auf meinem Sitz im Flugzeug.

Die erste Stunde im Flieger war irgendwie schrecklich. Meine Beine taten schon vor dem Abflug weh, dieser hatte sich auch noch etwas verzögert und es war einfach viel zu eng. Toll war natürlich der Start. Ich hatte einen Fensterplatz und konnte eine super Sicht auf Frankfurt. Die Hochhäuser im Zentrum, die darum liegenden normalen Häuser und schließlich die Dörfer. Am liebsten hätte ich das Flugzeug hier in der Luft stehen lassen können wollen.

10:00 - Es gibt Frühstück oder besser gesagt Mittagessen. Man kann zwischen Hähnchen mit Reis und Lasagne wählen. Dazu gibt es einen Salat und ein Brötchen. Da die deutschen Ansagen viel zu leise waren und ich die englischen auch nicht wirklich verstanden habe, wähle ich den Klassiker des Vokabel-armen Touristen, zeige auf die Alu-Box des Nachbars und sage "The same, please". Die Lasagne, die ich dann bekommen habe, war ok.
Inzwischen habe ich mich auch ans Flugzeug gewöhnt. Die "Beinfreiheit" ist gar nicht so schlimm, ich kann meine Beine unter dem Sitz vor mir ausstrecken. Auf dem im Vordersitz eingelassenem Bildschirm kann man aus einem breiten Angebot von Filmen, TV-Sendungen und Musik auswählen. Leider alles nur auf Englisch. Zudem kann man sehen, wo man gerade ist, und wie schnell man sich fortbewegt.

Zeitumstellung - 6 Stunden zurück

10:30 - Rund 6 Stunden nach dem "Frühstück" über dem europäischen Boden, gibt es ein Zweites über dem amerikanischem. Serviert werden ein heißes Laugenbrötchen mit Käse und Turkey, eine Tüte Kartoffelchips, dazu orginal deutscher Kühne Senf und ein Schoko-Keks. Aus meiner Sicht eine etwas seltsame Mischung, ich erspare euch mal, in welcher Reihenfolge und Kombination mein amerikanischer Sitznachbar die Sachen verdrückt hat. Anschließend werden die Zoll Formulare gereicht. Die gibt es zum Glück auch auf Deutsch.

11:00 - Ich sehe das erste Mal amerikanischen Boden durch die Wolken hindurch. Nadelwäler, Wiesen, ein paar Seen und leichte Hügel - erinnert mich irgendwie an die Vulkaneifel :-)

11:50 - Wir sind gelandet! Beim Anflug auf Newark habe ich dann auch mein richtiges Amerika-Bild bekommen: Highways mit Trucks, gelbe Schulbusse, Vorstadt-Siedlungen. Trotzdem kann ich nicht so ganz glauben, dass ich jetzt so gut wie auf der anderen Seite der Welt bin. Auch die New Yorker Skyline kann ich vom Rollfeld erhaschen. Es waren aus diesem Winkel jedoch nur eine handvoll Hochhäuser sichtbar, also unspektakulär.

12:30 - Ab geht's in die "Immigration". Die Schlange ist sehr lang und es sind nur wenige Schalter geöffnet. Zum Glück werden es mehr, sodass ich nach gut einer Stunde dran komme. Der Beamte, der übrigens aussieht, wie man amerikanische Polizisten aus dem Fernsehen kennt, also mit Funkgerät-Kabelmikrofon an der Brust und voll bewaffnet, fragt mich etwas aus, was das denn für ein "roundtrip" sei, den ich machen will. Aber nach ein bisschen Blättern in meinen FTI-Unterlagen lässt er mich passieren, ebenso wie der Beamte vom Zoll wenig später. Nur ein "Where are you from?" muss ich hier noch beantworten. Und dann habe ich es geschafft: Ich bin in den USA!

13:45 - Die Haltestelle, an der die Hotel-Shuttles (teils mit abenteuerlichen Manövern) abfahren, habe ich nach kurzer Suche gefunden und bald kommt der Minibus des "County Inn & Suites Newark".


Im Hotel angekommen habe ich "the lucky number" gezogen. Mit diesen Worten übergibt mir der Mann an der Rezeption die Schlüsselkarte. Mein Zimmer ist nämlich schon fertig, andere nicht. Das Zimmer ist ok. Es gibt kostenlosen WLan, die Betten sind bequem und im Bad liegen Handtücher für eine ganze Familie. Nur, dass sich das Fenster nicht öffnen lässt, stört mich. Schrecklich, wenn die einzige "Frisch-"Luftquelle eine Klimaanlage ist. Amerika halt.




Zimmer: Die Zimmer sind nichts besonders, aber gut genug um hier eine angenehme Nacht zu verbringen. Die Ausstattung ist etwas gehobener amerikanischer Standard: Ua. TV, Fön, Bügeleisen, Kühlschrank, Mikrowelle.
Internet: Kostenloser WLan und kostenlose PCs in der Lobby
Lage: Die Mall "Jersey Gardens" ist nur wenige Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt. Auch vom Flughafen Newark kommt man mit dem Shuttel schnell hier hin. Diese Nähe hat jedoch auch Lärmbelästigung durch die Flugzeuge sowie einen Bus, der hier fährt, zur Folge. Es ist aber auszuhalten, besonders wenn man aufgrund der Zeitverschiebung und der Anreise müde ist. Wenn man ganz früh landet, kann man sich auch überlegen, mit dem Bus nach Manhattan zu fahren.
Frühstück: Auch hier amerikanischer Durchschnitt, der für den europäischen Geschmack gut geeignet ist. Es gibt zB. Toasts, Bagels, Rührei, Speck, Muffins, Marmelade, Honig, Frischkäse, Orangensaft und Kaffe.
Webseite:
Sonstiges: Trinkwasserspender ohne Chlorwasser!



15:20 - Ein bisschen hatte ich noch umgepackt, aber dann hat es mich in die Mall (Jersey Gardens), die praktischerweise 2min zu Fuß vom Hotel liegt, gezogen. Erste Erfahrung dort: Kälte-Schock! Draußen waren es bestimmt 30°C, hier vielleicht 17°C. Ansonsten ist die Mall auch nicht so viel anders als ein deutsches Einkaufszentrum. Mit einem Unterschied: Sie ist gefühlt zwanzig Mal so groß. Es gibt diverse (Outlet-)Stores und es gilt Kilometer abzulaufen. Das scheint auch die Devise der meisten Amerikaner hier zu sein: Flanieren und Konsumieren. Positiv aufgefallen sind mir die ganzen kleinen Stände, die in den Gängen aufgebaut sind. Dort gibt es von iPhone-Hüllen und Massage-Sesseln bis hin zum Mini-Juwelier und Friseur jede Menge Waren und Dienstleistungen.


17:00 - Nach 1,5h habe ich die Mall dreimal abgelaufen und mir einen Frozen Yogurt gegönnt. Da das Hotel ja wirklich keine drei Gehminuten entfernt ist (auf diesen sollte man aufgrund des Verständnisses von amerikanischen Autofahrern für Fußgänger allerdings aufmerksam sein), gehe ich noch mal dort hin um bei der inzwischen anwesenden Reiseleitung "einzuchecken". Sehr viel mehr als eine Liste mit den fakultativen Ausflügen sowie eine Hotelliste bekomme ich aber nicht.



18:30 - Es zieht mich wieder in die Mall, diesmal zum Abendessen. Bei "Kelly's Cajun Grill" esse ich Sweet-Lemon-
Chicken
mit spicey rice - scharf aber lecker. In der Mall ist es auch zu dieser Zeit immer noch sehr voll. Kein Wunder: Draußen ist es heiß, hier nicht, draußen ist nichts los, in der Mall schon.


20:45 - So langsam macht es sich bemerkbar, dass ich seit fast 24h auf den Beinen bin. Das Licht hat es mir zwar einfacher gemacht, aber trotzdem: Länger wach bleiben kann ich nicht mehr.






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