Die Reise:

 

 


Tag 5 - Washington DC

6:00 - Weckruf

7:00 - Frühstück. Es schmeckt gut und man hat viel Auswahl, allerdings bietet der Frühstücksraum lange nicht genug Platz für alle. Wir haben noch Glück und können uns in einem Konferenzraum setzten. Im Chefsessel am runden Tisch - so habe ich zuvor auch noch nie gefrühstückt ;-).

8:00 - Abfahrt. Es stoßen noch sechs Leute zu unserer Gruppe dazu, die einen abgespeckten Reiseverlauf (siehe Startseite) gebucht haben. Damit ist der Bus bis auf den letzten Platz besetzt.

8:30 - Der erste Stopp unserer Washington-Stadtführung ist der Arlington Nationalfriedhof. Hier treffen wir auch auf unsere lokale Führerin, Gaby. Sie lebt seit über 20 Jahren in Washington und macht das ganze recht unterhaltsam. Auf dem gigantischen Heldenfriedhof liegen hauptsächlich Soldaten, aber auch ein paar Präsidenten der Vereinigten Staaten haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Wir schauen bei John F. Kennedy vorbei. Die Runde dauert gut eine Stunde, schon jetzt ist es drückend heiß.

9:45 - Zunächst geht es am Pentagon vorbei, dem Sitz des Verteidigungsministeriums. Das Interessanteste hier ist eine Seite des Gebäudes, an der der Stein erkennbar heller ist als der, des restlichen Gebäudes: Hier stürzte am 11.09.2001 das Passagierflugzeug ins Pentagon. Unglaublich, dass ich mich gerade nur so wenige Meter von diesem Ort entfernt befinde, der sonst immer so weit weg war. Mal sehen, wie das am Ground Zero in New York wird. Im Bus werden während der Vorbeifahrt die persönlichen 9/11 Erinnerungen ausgetauscht.

10:00 - Wir halten am westlichen Teil der National Mall (N 38° 53.511 W 77° 02,843). Von hier geht es auf einem kleinen Fußmarsch zunächst zum Vietnam Veteran Memorial, einem meiner Meinung nach gelungenem Denkmal in einer schönen Parkanlage. Anschließend geht es zum Lincoln Memorial. Hier sitzt ein riesiger Stein-Lincoln in einem Tempel mit tollem Blick auf die Mall. Es ist viel los, gerade Amerikaner scheinen ihre Nationalhelden gerne zu besuchen. Gegenüber vom "Tempel" ist ein Wasserbasin und man sieht das Washington Monument (der Obelisk). Leider ist es immer noch eingerüstet.

11:00 - Wir parken in der Nähe des Weißen Hauses und gehen zu Fuß zur Nordseite. Irre, wie nah man am Gebäude dran ist. Nur ein (scheinbar) ganz normaler 2m-Zaun und keine 50m trennen einen vom Gebäude. Mich würde ja mal interessieren, was passiert, wenn jemand über den Zaun klettert, was definitiv nicht unmöglich aussieht. Ob die Scharfschützen auf dem Dach die Angelegenheit ohne mit der Wimper zu zucken in Sekunden "erledigen"? Sonst ist nämlich niemand zu sehen, der eingreifen könnte. Oder können die irgendwas aus dem Brunnen ausfahren? Wir haben Spaß am Spekulieren und machen natürlich, wie die ganzen anderen Touristen aus aller Welt hier, Fotos vom Gebäude und uns davor. Die Obamas haben wir nicht gesehen.

12:00 - Der nächste (und letzte) Stopp unserer Washington Rundfahrt ist das Kapitol. Auch hier der übliche Rhythmus: Aussteigen, zu Fuß hingehen, Fotos machen, etwas erzählt bekommen, wieder zurück zum Bus gehen. Zum Kapitol kann ich eigentlich nicht viel sagen. Ich habe es gesehen, genauso wie es auf den Fotos drauf ist, und mehr nicht. Ein paar Mitreisende sind später noch auf eigene Faust drin gewesen, was auch toll gewesen sein muss. Allerdings ist es sehr schwer reinzukommen: Wer einen Rucksack, eine Wasserflasche oder ein Taschenmesser dabei hat, kann es sowieso vergessen. Wer ins Kapitol will, sollte also eine zweite Person dabei haben, die währenddessen alles hütet, was keine Kleidung ist, die man am Körper trägt.

12:45 - Ende der Stadtführung am Air and Space Museum. Wer die Nachtführung mitmacht, muss in fünf Stunden wieder hier sein. Die Anderen haben frei und müssen selbst zurück ins Hotel kommen. Dazu später mehr.

13:15 - Nachdem ich meine Butterbrote (ich hatte mir gestern im Supermarkt sauteures Brot gekauft, das man auch als Deutscher als solches bezeichnen kann) auf einer schönen Bank an der Mall verdrückt habe, geht es ins Smithsonian's National Air and Space Museum. Dort gibt es vom Nachbau des Hubble-Teleskops und Astronauten-Klos über eine aufgeschnittene Boing 747 bis hin zu einem Modell von einem nie gebauten Ballon-Schiff so ziemlich alles, was mit den namensgebenden Themen zutun hat. Man sieht große, bekannte Exponate, aber auch viel "Kleinkram" sowie Exponate zu exotischeren Themen wie zum Beispiel Fernerkundung.
Der Aufbau des Museums ist leicht zu durchschauen, an der Info gibt es zudem Pläne. Ich bin gut zwei Stunden rum gelaufen und bin hier und da hängen geblieben um die Tafeln zu lesen. Beim Anblick der alten Flugzeuge bekomme ich richtig Lust, auch mal in so einer Klapper-Kiste zu fliegen. Das wäre definitiv mal etwas anderes, als so ein 08/15 Linien-Flieger. Naja, ein Film, indem solche Teile im Sekundentakt abstürzen (keine Ahnung, warum man sich so was anguckt, ich bin da zufällig rein geraten), belehrt mich eines Besseren.
Anschließend geht es noch in den Museums-Laden. Allein der ist schon ein Besuch wert. Hier gibt es nicht bloß T-Shirts und Kulis: Wer möchte, kann zu Weltraum-Eis (ungekühlt aber trotzdem verzehrfertig und geschmacklich Eis-ähnlich) greifen, sich mit Flugzeug-Hausschuhen oder -Krawatten eindecken, eine New York Times vom Tag nach der Mondlandung kaufen, Physik-Spielzeug ausprobieren, und, und und.


16:30 - Ich verlasse das Air and Space Museum und gehe einfach noch was auf der Mall entlang. Nachdem ich mir bei einem der vielen Imbiss-Wagen ein Eis gekauft habe, geht es vorbei am Washington Monument zum World War II Memorial und dem Reflecting Pool. Auch das Weiße Haus habe ich mir noch mal von der anderen Seite angeschaut, was aber nicht lohnenswert ist. Die Nord-Seite ist attraktiver.


17:45 - Ab geht's ins Museum of Natural History. Eintritt bezahlt man hier, wie in allen anderen Smithsonian Museen (das sind fast alle an der Mall), auch nicht. Die Sicherheitskontrollen sind zudem noch lascher als im Air and Space Museum. Mein Taschenmesser hätte ich sowieso nicht mitnehmen dürfen, aber auch dass der Metall-Detektor anschlägt interessiert den Wachmann wenig.
Im Museum stelle ich schnell fest, dass das nicht so meins ist. Es gibt größtenteils ausgestopfte Tiere, Fossilien und Knochen. Naja, was soll's: ich habe ja auch keinen Eintritt bezahlen müssen.

18:15 - Während sich ein paar Mitreisende die Monets und van Goghs um die Ecke anschauen oder ins Indianer-Museum (letzteres haben die meisten aber nicht so attraktiv gefunden), gehe ich ins Museum of National History. Also amerikanische Geschichte, wie Amerikaner sie sehen. Die Zeit drängt, so sehe ich leider nur den Bereich "America on the move" mit alten Dampfloks, Autos und Schiffen sowie ein paar Dinge auf dem Weg dort hin wie den ersten Google-Server oder Harry Potter's Mantel (ist das nicht eigentlich ein britisches Werk :-)?). Schade, hier wäre ich gerne länger geblieben. Genauso wie in ganz Washington! Es ist eine schöne, grüne Hauptstadt!



19:00 - Wer die Stadtführung durch Washington bei Nacht (fakultativ) nicht mitmacht, muss mit der Metro zurück ins Hotel fahren. Sehr viel mehr als die Linie (die Orange) und die Haltestelle haben wir von der Reiseleitung nicht gesagt bekommen. Hier hätte ich mir definitiv mehr Hilfe gewünscht. Eine Mitreisende hat sich aber vorab an der Hotel-Rezeption erkundigt und erfahren, dass es einen Bus von der Metro-Endhaltestelle zum Hotel gibt. Die Reiseleitung meinte, wir sollen uns ein Taxi nehmen.
Die Fahrkarten Automaten in Washington haben wir leider nicht wirklich verstanden, wir haben einfach einen der zum Glück anwesenden Angestellten gefragt und der hat für uns die Knöpfchen gedrückt. In der U-Bahn waren viele Familien, wir kamen uns sicher vor. An der Endstation war der Bus blöderweise gerade weggefahren, sodass wir uns entschieden haben, zu Fuß zu gehen. Davon kann ich nur abraten: Wir waren (bei ordentlichem Tempo) fast eine Stunde unterwegs. Ein Handy-Navi hatten wir zum Glück dabei, ohne geht hier sowieso gar nichts. Meine Empfehlung: Wenn an der Endhaltestelle in Kürze ein Bus kommt, diesen nehmen (vorher im Hotel erkundigen), und wenn das nicht der Fall ist, doch ein Taxi nehmen.

20:45 - Der Tag in Washington, dann der Marsch ins Hotel: Meine Füße sind tot. Ich hole mir nur noch schnell einen Burger bei McDonald's, den ich bei hochgelegten Beinen im Hotelzimmer esse. Dann heißt es bei (mehr oder weniger) hochwertigem amerikanischem Fernsehen entspannen.




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