Die Reise:

 

 


Tag 18 - San Francisco Tag III und Rückflug

7:00 - Mein Wecker klingelt. Natürlich hätte ich auch noch länger ausschlafen können, aber von meinem letzten Tag will ich doch noch möglichst viel haben!

7:45 - Auf zum Frühstück. Hier treffe ich noch mal viele meiner, fast schon ehemaligen, Mitreisende.

9:00 - Wir haben noch verhältnismäßig lange im Frühstücksraum zusammen gesessen, aber jetzt müssen die Ersten los und es heißt Abschied nehmen. Schade, mit ein paar Leuten hat man sich über die zweieinhalb Wochen doch angefreundet. Ein Reisebus schweißt zusammen :-).

10:00 - Ich räume mein Zimmer, es muss schließlich für die nächsten Gäste fertig gemacht werden. Meinen Koffer stelle ich für ein paar Dollar Trinkgeld für den Pagen im Hotel unter, das extra einen kleinen Raum dafür hat. Zum Glück geht das, das riesen Teil hätte ich nicht durch die Stadt schleppen wollen (oder können). Als ich wenig später an der Straßenbahnhaltestelle vorm Hotel warte, kann ich noch drei Mitreisenden im Shuttle zuwinken, die jetzt zum Flughafen fahren müssen. Schade.

10:45 - Ankunft an Pier 33. Warum ich hier aus der Bahn gestiegen bin? Von diesem Pier fahren die Fähren nach Alcatraz und ich habe spontan den Entschluss gefasst, dass das doch noch eine nette Sache für den letzten Tag wäre. Leider stellt sich dieser Gedanke als ziemlich naiv heraus. An der Kasse hängt ein Schild auf dem steht, wann die nächste Führung ist, für die es noch Tickets gibt: In einer Woche. Ich bin trotzdem noch mal zum Schalter gegangen, die Dame dort war wirklich sehr nett und hat auch tatsächlich noch eine Bootsfahrt zur Insel (ohne Führung) für mich ausgraben können, die jedoch am späteren Nachmittag war, wo ich ja schon am Flughafen sein muss. Schade. Die Mitreisenden, mit denen ich später den Rückflug antreten habe, erzählen mir, dass sie sich Zuhause Tickets bestellt haben und gestern die Tour gemacht haben. Die soll sehr unterhaltsam (eben wie man sich es auf einer Gefängnisinsel vorstellt) gewesen sein. Das hätte ich auch mal machen sollen.

Die Tickets kosten übrigens rund $30, es gibt auch jeden Tag ein kleines Kontingent an "Daily Tickets" zum Sofortkauf. Aber eine Onlinebestellung über die oben verlinkte Seite ist natürlich deutlich sicherer und bequemer, als morgens in der Früh Schlange zu stehen. Allerdings geht man dabei natürlich das Risiko ein, die Karte gekauft zu haben und dann hinterher wegen irgendwelchen Gründen nicht fahren zu können.

Ein bisschen hat sich das Aussteigen hier trotzdem gelohnt, es gibt nämlich ein großes Modell der Insel zum Anschauen:

11:20 - Ich gehe weiter zum Pier 41, wo ich den nächsten Versuch einer schönen Aktivität für den Tag angehe: Ein Fahrrad leihen! Der Typ am Stand ist sehr nett, erklärt mir eine attraktive Route, die Fahrräder scheinen in einem guten Zustand zu sein und ich habe schon das Formular ausgefüllt, als es ein Problem gibt: Um ein Rad ausleihen zu können, muss man seine Kreditkarten-Daten als Pfand hinterlegen. Die kann ich zwar vorweisen, aber meine Kreditkarte ist nur eine Prepaid-Kreditkarte, die vom Verleiher nachvollziehbarerweise nicht als Sicherheit akzeptiert wird. Auch meine SparkassenCard reicht leider nicht aus. Die Alternative von $300 Bargeld kann ich ebenfalls nicht aus der Tasche zaubern. Der Verleiher, dem die ganze Sache scheinbar sehr leidtut, fragt noch, wie viel ich den dabei habe, aber die $20 Bargeld, die ich so wenige Stunden vor dem Verlassen der USA noch aus meinem Portemonnaie zusammenkratzen kann, haben dann doch nicht ganz gereicht :-). Schade, heute habe ich irgendwie kein Glück mit spontanen Aktivitäten.

Noch kurz die Preise, für alle Leute, die mit "richtiger" Kreditkarte unterwegs sind: Normale Fahrräder (Helm und Schloss incl.) kosten pro Stunde $8, pro Tag $32, natürlich gibt es auch noch diverse "Deluxe Räder" für mehr Geld. Dazu kommt noch die empfehlenswerte Versicherung von $4. Meiner Meinung nach sind das faire Preise.

11:45 - Gut, wenn das mit dem Fahrrad nicht funktioniert, gehe ich halt einfach was zu Fuß in Richtung Golden Gate Bridge. Ich kann schon mal vorwegnehmen, dass die Idee, diese zu erreichen, ziemlich unrealistisch war (es ist einfach zu weit), aber ganz nett war die Strecke trotzdem.

11:50 - Ich komme mal wieder an einem Pier vorbei, auf den man drauf gehen kann. Er ist geschwungen und von der Spitze kann man sehr schön auf die Stadt, die Bucht und die Golden Gate Bridge schauen. Neben dem Pier ist auch ein kleiner Streifen Sandstrand.

12:30 - Ich komme am Fort Mason Park vorbei. An sich nicht so spannend, aber durch einen dort versteckten Geocache habe ich den Community Garden neben dem Park entdeckt. Community Gardens in den USA hatte ich in New York schon mal kurz erwähnt. Das ist so was wie ein Schrebergarten bei uns, aber die Parzellen sind nur ein, zwei maximal vielleicht mal drei oder vier Quadratmeter groß. Den Community Garden hier darf jeder betreten, solange man sich ordentlich verhält. Im Park gibt es Bänke, hier sitzt man in einer Natur-Oase, ich habe sogar einen Kolibri und noch viele weitere Tiere gesehen.

12:45 - Es geht weiter an der Bucht entlang in Richtung Golden Gate Bridge. Der nächste Park ist der "Marina Green Park". Dieser ist gerade Veranstaltungsfläche für den America's Cup. Neben den Tribünen kann man sich zum Beispiel einen der Millionen Dollar teuren Katamarane aus nächster Nähe anschauen. Auf dem Wasser finden derweil Rennen (oder Trainingseinheiten, ich weiß es nicht) mit kleineren Booten statt. Ich schaue eine Weile zu.

13:15 - An der Küste entlang laufen ist wirklich ganz nett, hier läuft man durch einen Park nach dem anderen. Hinter dem Yacht Club hat man eine tolle Aussicht auf die Golden Gate Bridge. Direkt dahinter beginnt ein Sandstrand.

14:00 - Ein kleines Stück weiter entdecke ich das Beach Hut Café, das vom National Park Service betrieben wird. Ich entscheide mich für ein Sandwich mit dem Namen International Orange. So heißt der Farbton der Golden Gate Bridge (meiner Meinung nach wäre International Red passender :-)). In diesem Fall verbirgt sich dahinter ein Hähnchenfilet, welches in Paprika mariniert ist. Es war sehr lecker und das Personal war freundlich. Die hier verkauften Produkte sind übrigens "local, organic and fair", so steht es auf einem Schild. Während dem Essen habe ich zudem einen tollen Blick über den Strand auf die Golden Gate Bridge. Ehrlich, was will man mehr?

14:30 - Ich liege an Strand. Es ist nicht wirklich warm und dazu sehr windig, aber was soll's: Die Sonne scheint trotzdem, es ist feiner Sandstrand und ich schaue auf die Golden Gate Bridge. Das ist doch wirklich noch ein schöner letzter Tag geworden. Um die Brücke ist es etwas bewölkt, auf Google Streetview sieht man, wie es bei klarem Himmel aussieht. Toll, oder?

15:50 - Ankunft an der Bahnhaltestelle bei Fisherman's Wharf. Irgendwann musste ich dann leider doch aufstehen, den Strand hinter mir lassen und zurück gehen. Der Rückweg ging natürlich deutlich schneller, schließlich kannte ich den Weg schon.

17:00 - Nachdem ich noch ein paar Kekse für den Flug gekauft habe und mir meinen Koffer wieder geholt haben, steige ich zusammen mit drei anderen Mitreisenden, die denselben Flug haben, ins Shuttle zum Flughafen. Tschüss, San Francisco.

17:30 - Ankunft am Flughafen. Wir nutzen den Check-In Automaten, wo wir direkt die erste Überraschung erleben: Wir haben alle ganz andere Sitzplätze, als uns die Lufthansa zuvor (scheinbar doch nicht so verbindlich) bestätigt hat. Und natürlich haben wir keine Fenster- oder Gangplätze mehr, sondern sitzen eingequetscht in der Mitte. Man kann die Plätze zwar noch wechseln, aber es sind nur noch andere Plätze frei, die genauso schlechte sind. Na super! Ich versuche noch bei der Dame am Schalter irgendwas auszurichten, aber die kann leider auch nichts machen. Naja, dann müssen wir uns jetzt eben damit abfinden.

18:00 - Und ab durch die Sicherheitskontrolle.

19:00 - Wir gehen im recht großen Sicherheitsbereich spazieren, in die Läden schauen, essen, eben irgendwie Zeit rum schlagen.

20:30 - Beginn der Bordings. Wir lassen uns Zeit. Wozu soll man sich schließlich hetzten? Um als Erster und damit am längsten in der Enge des Flugzeugs zu sitzen? Bestimmt nicht. Als wir das Flugzeug betreten, stellen wir fest, dass es sich definitiv um einen anderen Flugzeugtyp handelt, als wir eben auf dem Check-In Automaten gesehen haben. So sind unsere neu ausgewählten Sitzplätze wieder hinfällig. Ich habe natürlich die absolute A-Karte gezogen: Ich sitze ganz hinten, wo aus der mittleren Reihe mit vier Sitzen eine mit drei wird, und dort in der Mitte. Damit habe ich nicht nur links und rechts jemanden neben mir, nicht nur einen Bildschirm, der schräg neben mir statt vor mir ist, sondern auch noch eine Lehne, die (da dort der Tisch untergebracht ist) fünf Zentimeter dick, massiv und nicht hochklappbar ist, was den Platz sehr stark einschränkt. Wenigstens habe ich noch Glück im Unglück: Der Platz neben mir bleibt frei! So kann ich nach außen rutschen. Damit habe ich eigentlich auch genug Beinfreiheit. Glück gehabt!

21:20 - Erst mussten wir noch auf zwei Personen mit verspätetem Flug, deren Anschlussflug wir sind, warten, dann werden wir, nachdem wir schon rund 10min übers Rollfeld gefahren sind, zurückgerufen. Irgendein Sicherheitscheck wurde nicht gemacht. Der dauert nur wenige Minuten aber natürlich müssen wir auch noch mal tanken, da wir auf unserer "Sightseeing Tour über den Flughafen", wie es der Lufthansapilot nett nennt, ordentlich Kerosin verbraucht haben. Die Crew ist aber zuversichtlich, dass wir diese Verspätung über dem Atlantik aufholen können. Ich fühle mich mit dem deutschen Lufthansa Personal übrigens irgendwie Zuhause. Keine Ahnung, warum genau, schließlich habe ich zuvor auch größtenteils mit den deutschen Mitreisenden und der deutschsprachigen Reiseleitung zutuen gehabt.

22:08 - Take-Off! Man könnte sagen endlich, aber eigentlich es ist ja auch egal, wann ich zuhause ankomme. Das heißt, meinen Anschlussflug in München sollte ich schon noch bekommen und wir haben schließlich noch 9447km bis dahin vor uns.

23:30 - Es gibt Abendessen. Das Hähnchen mit Reis unter der Silberfolie war eher nicht so toll, was auf dem Foto darum zu sehen ist, habe ich aber als OK in Erinnerung.

Nach dem Essen wird es im in der Kabine dunkel und ruhig. Es ist schließlich ein Nachtflug. Auch ich schlafe nach kurzer Zeit ein.



Flug über den Atlantik, 9h Zeitverschiebung.

7:00 am nächsten Morgen bzw. 15:30 am nächsten Nachmittag nach dt. Zeit - Ich wache auf. Es gibt Frühstück. Dieses besteht aus einem schlechten Omelett, dazu gibt es ungenießbares Gemüse und ein eiskaltes Papp-Brötchen. Das Essen war bei United Airlines auf dem Hinflug wirklich um Längen besser. Vermutlich, weil es in Deutschland zubereitet wurde :-).

17:00 - Wir nähern uns wackelnd München, der Pilot macht dazu mal wieder ein paar nette Ansagen. Mit einer deutschen Fluggesellschaft fliegen ist angenehm.

17:30 - Landung in München. Jetzt habe ich 15 Minuten um meinen Anschlussflug zu kriegen. Das wird knapp.

17:38 - Endlich bin ich aus dem Flieger raus. Dass ich ganz hinten saß, hat dies natürlich nicht gerade beschleunigt. Ich verabschiede mich hastig von den Mitreisenden (zumindest denen, die ich noch gesehen habe, schade, dass es nicht alle waren :-( ), dann geht es zum Check-In für den nächsten Flug. Die Zollkontrolle schreckt mich kurz ab, aber hier wird zum Glück nicht mehr gemacht, als der Pass gescannt, sodass ich schnell durch bin.

17:45 - Die Wege waren nicht weit und so habe ich es noch verhältnismäßig locker zum Check-In geschafft. Die Frage ist, ob es meinem Koffer auch so geht. Am Eingang des Flugzeuges bekomme ich von der Stewardess (warum auch immer) einen Riegel Schokolade. Den kann ich gebrauchen. Danke Lufthansa :-).

19:05 - Landung in Frankfurt. Der Flug in der, im Verhältnis zum großen Vogel eben, kleinen Maschine (A319-100) ist mit seinen 35min schnell vorübergegangen. Es ist schon schwachsinnig, solche Strecken zu fliegen. Im Flieger saßen übrigens jede Menge Stewardessen, auf dem Rückweg von der Arbeit.

19:15 - Mein Koffer ist schon da. Er hatte wegen der kurzen Umsteigezeit in Frankfurt einen Priority Aufkleber erhalten.

19:20 - Ich rechne damit, dass ich noch mal durch den Zoll muss, aber es kommt nichts. Nicht mal die Pässe haben sie gescannt, ich musste einfach nur durch die Tür raus gehen. Mir ist's recht: So kann ich direkt den ICE-Bahnhof ansteuern.

20:10 - Mein ICE fährt ab. Die fahren auf der Strecke Köln-Frankfurt ja zum Glück sehr regelmäßig.

21:05 - Ankunft am Kölner Hauptbahnhof, wo mich meine Familie abholt. Ich bin müde, natürlich froh wieder daheim zu sein, aber auch traurig, dass die Reise nun zu Ende ist. Es war eine tolle Zeit und ich hoffe, auch euch Lesern hat es Spaß gemacht "mitzukommen". Unten findet ihr noch einen Link zum Fazit zur Reise.




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