Tag 3 - Von Flensburg nach Kroonsgaard

Heute ist mein erster richtiger Fahrtag, es soll von Flensburg nach Kroonsgaard gehen. Natürlich war der Aufenthalt in Flensburg mit dem kleinen Abstecher nach Dänemark gestern auch schön, aber jetzt freue ich mich, dass es endlich los geht. Auf dem Plan stehen heute rund 60km. Einige werden das als entspannt einordnen, andere als ganz ordentlich. Für mich war es rückwirkend sportlich gut zu schaffen, aber schon etwas stressig, da nicht allzu viel Zeit für Pausen blieb. Auch wusste ich, da es ja der erste Fahrtag war, noch nicht, wie schnell ich unterwegs sein werde.

Gegen 11:00 (zugegeben etwas verspätet aufgrund von Einkäufen und fehlender Routine beim Packen) fahre ich an der Förde entlang gen Norden. Das Wetter ist perfekt: sonnig aber nicht zu warm.

Nach kurzer Fahrt komme ich am Flensburger Wasserturm vorbei. Der Eintritt ist frei, so steige ich kurz hoch und genieße die Aussicht auf die Förde und die Gebäude der Innenstadt (die Innenstadt-Förde sieht man zumindest im Sommer leider nicht).

Weiter geht's und immer noch im Flensburger Stadtgebiet fahre ich an der wohl berühmtesten Institution der Stadt vorbei: dem Kraftfahrt-Bundesamt. Wer will, kann hier seinen Punktestand übrigens auch vor Ort erfragen.

Der folgende Weg führt gemischt durch Parks, Wohngebiete, über Landstraßen aber teilweise auch direkt an der Förde entlang.

Nach rund 1,5h Fahrt erreiche ich das Schloss Glücksburg, ein schmuckes Wasserschloss, dessen Schlossteich ich in einem kleinen Abstecher umrunde.

Weiter geht es etwas im Landesinneren über sehr ruhige Landstraßen. Immer wieder ergeben sich schöne Blick über die Felder aufs Meer.

Bei Bockholmwick mache ich an einem kleinen Strand eine kurze Mittagpause. Sehr schön hier.

Was mir schon heute auffällt: Der Ostseeküstenradweg ist ganz und gar nicht flach! Könnte man ja denken, wo er doch entlang einer Küste führt... Natürlich haben wir lange keine alpinen Verhältnisse, aber gerade mit dem Gepäck hinten drauf fallen auch kleine Hügel durchaus ins Gewicht. Lange habe ich nicht mehr so viel geschaltet wie heute.

Der Weg führt weiter durch größtenteils unbewohnte Landschaft, hin und wieder fährt man an ein paar kleinen Dörfchen oder einem Bauernhof vorbei. Auch dass man öfter auf oder neben Straßen entlang fährt, macht nichts: Es ist nichts los.

Bei Nieby komme ich an einem alten Anleger am Strand vorbei. Wie ein Skelett verrottet er gespenstisch am Strand. Früher fuhren von hier aus Schiffe zu sogenannten Butterfahrt ab.

Immer wieder komme ich an hübschen Häusern mit Reetdach vorbei und die Landschaft ist wirklich sehr schön.

Wie schon erwähnt ist man größtenteils auf asphaltierten Straßen und Radwegen unterwegs, hin und wieder gibt es auch wieder andere Wegformen, die aber alle gut zu befahren sind.

Um kurz nach 18:00 habe ich mein nahe gelegenes Tagesziel schon so im Blick, dass ich vergesse, einen kleinen Abstecher vom Weg zum Leuchtturm Falshöff zu machen. Der ist, wie man sich einen Leuchtturm vorstellt, rot-weiß gestreift. Da ich ihn gerne sehen wollte, bin ich am Tag danach morgens vom Hotel kurz hier hin wieder zurückgefahren. Ein Foto schiebe ich hier ein (blöder Campingplatz, von der schönen Seite aus gesehen stand der Turm im Gegenlicht).

Um halb sieben komme ich an meinem heutigen Hotel, dem Landhaus Ostseeblick in Pottloch (Kroonsgaard) an. Das Hotel ist der absolute Gegenentwurf zu meinem Ibis Budget gestern in Flensburg. Statt Massen-Unterbringung wird man hier freundlich und persönlich empfangen. Preislich ist es übrigens gleich auf mit dem Ibis Budget, Stadt vs. Land eben. Das Hotel liegt ziemlich Nichts, daher hatte ich mir vorher schon etwas zu Essen besorgt. Nachdem ich mich mein Fahrrad im Schuppen untergestellt habe und mich im Zimmer ausgeruht habe, gehe ich zum Strand runter. Auch sehr ruhig.

Lange bleibe ich nicht am Strand, ich bin doch etwas geschafft und freue mich auf mein Bett. Die Etappe morgen wird schließlich auch nicht sehr viel kürzer als heute.