Vorbereitung


Selbst planen oder mit einem Anbieter fahren?

Verschiedene Reiseveranstalter (zum Beispiel EuroBike oder Mecklenburger) haben den Ostseeküstenradweg in ihrem Programm. Die Touren sind in der Regel nicht geführt, aber im Komplettpreis sind schon alle Hotels gebucht und somit die Etappen festgelegt. Zudem gibt es einen Gepäcktransport von Hotel zu Hotel und auf Wunsch Leihräder. Besonders der Gepäcktransport ist sicher sehr attraktiv. Ich persönlich habe mich trotzdem gegen einen Anbieter entschieden, da mir die Streckenplanungen nicht gefallen haben. So musste ich zwar mein gesamtes Gepäck auf dem Rad transportieren, konnte aber selbst festlegen, wo ich länger bleibe und wie viel Kilometer ich pro Tag fahre. Auch spart man beim Selbstbuchen der Hotels Geld. Allerdings ist dann die für die Planung der Tour nötige Zeit natürlich deutlich höher.


Strecke und Etappen

Den Verlauf des Ostseeküstenradwegs kann man im Internet (z.B. hier, hier oder hier (mit Track-Download)) einsehen. Zudem gibt es natürlich Karten im Buchhandel (s. Literatur unten).

Zur Planung der Etappen sollte man sich zuerst überlegen, wie viele Kilometer man pro Tag fahren will. Ich empfehle, zu Hause mal eine längere Radtour zu machen, um einen ungefähren Wert auszuloten. Wenn man ein Tacho am Rad (Fahrradcomputer oder auch Handy mit GPS) hat, kann man auch eine km/h-Zahl messen, von dem man sich vorstellen kann, dass man sie länger halten kann. Immer bedenken sollte man, dass man sich unterwegs ja sicher auch etwas angucken will.

Im Sommer würde ich davon abraten, Unterkünfte nicht vorher zu buchen. Im August waren mindestens 90% der "Zimmer frei/belegt"-Schilder, an denen ich vorbeigefahren bin, auf "belegt" gestellt. Natürlich kosten die Buchungen zuhause viel Zeit. Ich habe zB. pro Hotelbuchung rund eine Stunde Recherche gebraucht, dafür lief dann aber vor Ort auch alles rund.


Packliste

Das Herzstück auf der Packliste einer Fahrradtour sind wohl die Fahrradtaschen. Ich persönlich habe mich für ein Paar Gepäckträgertaschen von Ortlieb entschieden, die aber auch gebraucht noch recht teuer sind. Bestimmt gibt es von anderen Herstellern ebenfalls gute Modelle. In die Taschen geht erstaunlich viel rein, Einschränkungen im Gepäck musste ich im Vergleich zu einer normalen Reisetasche kaum machen.

Ebenfalls wichtig ist Regenkleidung, in Deutschland auch im Sommer. Etwas mehr Geld auszugeben, lohnt sich hier durchaus. Beim ersten Regen habe ich recht schnell gemerkt, welche Teile aus dem Sportgeschäft und welche von Feinkost Albrecht kommen. Neben der naheliegenden Regenhose sowie Jacke/Cape kann ich noch Schuh-Überzieher empfehlen. Die gibt es ab rund 20€ und sind je nach Anfälligkeit des eigenen Schuhwerks für Regen ein Segen.

Des Weiteren sind folgende Ding zu empfehlen: Flickzeug und Luftpumpe, Klebeband und Kabelbinder, Erste-Hilfe-Pack, Oropax sowie eine Karten- und eine Handyhalterung für den Lenker. Als Handyhalterung kann ich die Finn-Halterung aus Österreich wärmstens empfehlen. Hält bombenfest und ist nicht modellspezifisch.


Literatur und Navigation

Der Ostseeküstenradweg ist nicht durchgehend als solcher ausgeschildert. Mindestens muss man so also wissen, über welche Orte man fahren muss, um ihm zu folgen. Sinnvoller ist es, eine Karte dabei zu haben. Liegt diese digital vor, ist es in der Regel nervig, das entsprechende Gerät zum Nachschauen zu entsperren und für genügend Strom zu sorgen. Zumindest meiner Meinung ist somit ein bedruckter toter Baum auch im Jahre 2015 immer noch eine gute Wahl. Empfehlenswert sind kombinierte Radweg-Bücher mit Karten und Beschreibungen, etwa das von Bikeline. Damit war ich sehr zufrieden. Der Bikeline-Führer enthält auch ein für die Planung sehr nützliches Übernachtungs-Verzeichnis.

Zusätzlich zum Fahrradführer ist natürlich ein normaler Reiseführer mit Infos zu Sehenswürdigkeiten vor Ort sinnvoll. Zur Ostseeküste in Schleswig-Holstein gibt es zum Beispiel welche von Dumont und MarcoPolo.