Openhouse und Graz bei schönem Wetter

2017-03-11

Heute (Samstag) bin ich morgens nach Graz gefahren. Konkreter Grund dafür war, dass am Hauptstandort meiner Hochschule "Open House" war. Da der Tag der offenen Tür an meiner Heimathochschule immer sehr nett ist und ich gerne etwas über die anderen angebotenen Studiengänge erfahren wollte, bin ich hingefahren.

Der Standort Graz besteht aus mehreren Gebäuden, die wenige hundert Meter voneinander entfernt liegen. Ein bisschen schade, so kommt keine richtige zusammengehörige Campus-Atmosphäre auf. An sich sind die Gebäude aber schön gestaltet. Heute waren in den Foyers viele Informationsstände aufgebaut, zudem gab es Vorlesungen und Labor-Führungen. Ich war ja kein richtiger Studieninteressierter, aber ich denke, dass denen, die mit Studieninteresse gekommen sind, gute Informations-Möglichkeiten geboten wurden. So waren sehr viele aktive Studierende involviert, die Fragen beantwortet haben und Projekte vorgeführt haben. Und es gab gratis Essen und Trinken. Yeah!

Open House FH Joanneum Graz Open House FH Joanneum Graz

Der Rennwagen wird im Rahmen eines Ingenieur-Studienganges entwickelt. Und Luftfahrttechnik kann man hier auch studieren.

Open House FH Joanneum Graz Open House FH Joanneum Graz

Nachdem ich an der FH Joanneum alles gesehen hatte und mir ein paar Vorlesungen angehört hatte, bin ich noch in die Grazer Innenstadt gegangen. Etwa 20 Minuten sind es bis dorthin zu Fuß. Die Tram ist (zumindest meinem Empfinden nach) auch nicht schneller. Sie hält an jeder Ecke und muss an den Kreuzungen genauso warten wie Autos und Fußgänger.

Auf in die Innenstadt

Ausgerechnet vom Hauptplatz habe ich es leider versäumt ein Foto zu machen. Daher schiebe ich hier ein älteres Foto (mit schlechterem Wetter) vom Rathaus ein:

Hauptplatz Graz

In Graz gibt es viele alte Gebäude. Grund dafür ist, dass Graz historisch gesehen in zwei Teile geteilt ist: Auf der einen Mur-Seite befand sich um den Schlossberg einst ein Fort. So lebten auf dieser (geschützten) Seite wohlhabendere Menschen, während die andere Seite weniger stark und von ärmeren Menschen bewohnt wurde. So konnte sich dort später Industrie ansiedeln. Diese war im Zweiten Weltkrieg das Ziel der Bombenangriffe auf Graz, währenddessen die rechte Mur-Seite mit ihren historischen Gebäuden weitestgehend verschont geblieben ist. Daher sind sehr viele alte Gebäude erhalten und gehören seit 1999 zum UNESCO "Weltkulturerbe Grazer Altstadt".

Am Hauptplatz

Auf den Schlossberg ging es natürlich auch. An dieser Stelle kann ich auch direkt erklären, warum der Schlossberg "Schlossberg" heißt, obwohl es dort ja gar kein Schloss gibt. Dieses hat es nämlich durchaus einmal gegeben und es muss sehr standhaft gewesen sein. So standhaft, dass die französischen Truppen unter Napoleon sich zwischen 1797 und 1809 gleich dreimal die Zähne daran ausbissen haben und es nicht erobern konnten. Wohl als Rache daran beinhalteten die Verträge des Frieden von Schönbrunn (1809) die Schleifung des Grazer Schlosses/Forts. Die Grazer Bevölkerung konnte sich dagegen nicht wehren, setzte jedoch eines durch: Der Uhren- und der Glockenturm durften stehen bleiben.

Treppe zum Schlossberg Auf dem Schlossberg

Graz-Panorma vom Schlossberg (Bild anklicken um es in voller Größe zu sehen):
Panoramablick Graz

Das Kunsthaus:

Auf dem Schlossberg

In der Bildmitte das Rathaus, links davon abgehend die breite "Herrengasse":

Auf dem Schlossberg

Heute war der Schlossberg gut besucht:

Auf dem Schlossberg

Abgestiegen bin ich auf der anderen Seite des Schlossberges zum Karmeliter Platz.

Karmeliter Platz

Der Grazer Stadtpark ist schön und verhältnismäßig groß:

Im Grazer Stadtpark

Die Grazer Burg ist heute Sitz des steirischen Landeshauptmannes.

Grazer Burg

Das Mausoleum Kaiser Ferdinands II. gehört mit dem Dom sowie der benachbarten Burg und der alten Universität zur "Stadtkrone". Hier waren einst (leicht erhöht gelegen) die geistliche, kaiserliche und wissenschaftliche Macht sehr nah vereint.

Mausoleum

Die alte Universität:

Mausoleum

Die Spor-Gasse verbindet Hauptplatz und Burg und ist eine schöne (aber steile) Einkaufsstraße. Hier gibt es viele kleine schicke Läden und - auf dem Foto unschwer zu erkennen - beliebte Eiscafés.

Sporgasse

Die größere Einkaufsstraße Herrengasse:

Herrengasse

Im Grunde ist in der Grazer Allstadt jede Straße schön:

Gasse in der Grazer Altstadt

Im Landhaus befindet sich heute der Landtag der Steiermark. Sehnswert ist vor allem sein Arkadenhof:

Arkadenhof des Landhauses

Der kleine Elefant ist das Maskottchen des Hotel Elefant:

Steinelefant Graz

Hier noch einmal das Kunsthaus mit Blick auf das integrierte Eiserne Haus, einem Gusseisen-Bau aus dem 19. Jahrhundert:

Kunsthaus

Blick über die Mur in Richtung Allstadt, zentral die Franziskanerkirche:

Altstadtblick über die Mur

Zum Abschluss noch ein paar Fotos von meinem Graz-Besuch mit meinen Eltern vorletzte Woche. Wie schon erklärt mit schlechtem Wetter, aber ich habe heute nicht alles noch mal besucht.

Von der Dachterrasse des Traditionskaufhauses Kastner & Öhler hat man einen schönen Blick auf den Schlossberg und über die Dächer:

Dachterasse Kastner&Öhler Dachterasse Kastner&Öhler

Im Kaufhaus Kastner & Öhler. Durchaus ein bisschen schicker als etwa der Kaufhof in Köln:

Das Glockenspiel wurde 1884 von einem Spirituosenhändler in Auftrag gegeben und später der Stadt vermacht. Heute beinhaltet das Brauhaus "Glöckelbräu", welches zu empfehlen ist. Als ich mit meinen Eltern in Graz war, haben wir dort gegessen.

Glockenspiel Graz

Kleine Gässchen hat Graz auch ein paar:

Kleine Gasse Graz

Die Herrengasse am frühen Abend:

Herrengasse Graz am Abend

Blick über den Hauptplatz zum Uhrenturm:

Hauptplatz Graz bei Nacht

Der Jakomini-Platz ist ÖPNV-Knotenpunkt und abends voll beleuchtet:

Jakomini Platz Graz bei Nacht

Das war's! Ich hoffe, ich konnte euch einen schönen Eindruck von Graz vermitteln. Ich werde bestimmt noch ein paar Mal hinfahren und ggf. hier auch etwas dazu schreiben. Wobei ich die Stadt aus Sicht eines Drei-Tages-Touristen sicherlich komplett gesehen haben.